
Vor fünf Jahren, im Juli 2018, startete in der Obernitzstraße das Pilotprojekt „Temporäre Spielstraßen“, um Kindern in dicht besiedelten Stadtteilen zusätzlichen Spielraum und die Gelegenheit zum Spielen im Freien zu ermöglichen. Jetzt wurde im Zuge des „Aktionsplan Kinderfreundliche Kommune 2020-2022“ das Projekt „Platz zum Spielen durch Ausbau verkehrsberuhigter Bereiche“ in der Obernitzstraße nach Prüfung und Planung realisiert.
Es gibt einen großen Bedarf an mehr Spielflächen im öffentlichen Raum, vor allem dort, wo eine hohe Anzahl an Kindern auf Stadtgebiete mit viel Verkehr, enger Bebauung und eine unterdurchschnittliche Spielflächenversorgung treffen. Eine Studie des Deutschen Kinderhilfswerks zeigt auf, dass es kaum einen Faktor gibt, der den Alltag und die Entwicklung von Kindern mehr beeinflusst, als die räumliche Gestaltung des direkten Wohnumfeldes. Dort können Kinder erste soziale Kontakte knüpfen, Freundschaften schließen, frei spielen und sich bewegen. Das Pilotprojekt „Platz zum Spielen“ knüpft an diesem Punkt an und bietet Kindern in verkehrsberuhigten Bereichen durch eine schnelle Umsetzung ohne Umbau des gesamten Straßenraums die Möglichkeit, die Straße als zusätzlichen Spiel-, Aufenthalts- und Begegnungsort zu nutzen.
Dabei zeigen die Ergebnisse einer Befragung unter Anwohnerinnen, Anwohnern und Kindern ein Jahr nach der ersten Umsetzung des verkehrsberuhigten Bereichs im Vivaldiweg in Botnang, dass sich die Möglichkeiten für Kinderspiel durch den Umbau verbessert hat. Seither spielen dort wieder mehr Kinder auf der Straße. Zudem hat sich das Sicherheitsempfinden der Kinder und Anwohnenden verbessert. Die Verkehrsstatistik zeigt, dass sich die Geschwindigkeitsverstöße im Jahr 2023 um zirka 30 Prozent reduziert haben. Zukünftig soll die Gestaltung noch den Wünschen angepasst und Bänke mit wärmeren Materialien, mehr Farbe, mehr Grün und andere Hüpfspiele oder Straßenbemalungen ergänzt werden.