Literaturpreisträger Rolf Vollmann wird 90 Jahre alt

Als leidenschaftlicher Literaturkenner bereichert Rolf Vollmann die Bücherwelt mit zahlreichen herausragenden Buchkritiken und Schriftstellerportraits.

Sein erstes gewichtiges Buch, eine biographische Untersuchung über Jean Paul, erschien 1975. Es folgten weitere Veröffentlichungen wie das Kinderbuch „Die Reise um die Welt. Darwin nachgereist“ und „Winter‐Wanderschaft“ mit Essays über Karl Baedeker und Ferdinand Gregorovius. 1988 verfasste Vollmann gleich zwei Werke: Überlegungen zu Arno Schmidt und Jules Verne sowie ein Handbuch über William Shakespeare.

Seiner großen Leidenschaft als Literaturvermittler hat Rolf Vollmann insbesondere in dem Werk „Die wunderbaren Falschmünzer“ aus dem Jahr 1997 Gestalt verliehen. Ein „Romanführer“, wie es im Titel auch heißt, der ungeahnte Lesewelten eröffnet sowie Menschen für das Lesen begeistert. Es folgte im darauffolgenden Jahr ein zweiter „Roman‐Navigator“, der zweihundert Werke von „Die Blechtrommel“ bis „Tristram Shandy“ zum Gegenstand hatte. Nach einer längeren Veröffentlichungspause erschien 2020 im Verlag „Die andere Bibliothek“ sein Werk „Frauenkatalog 1200, in zehn Bildern“. Darin beleuchtet er Szenen und Konstellationen aus mittelhochdeutschen Romanen um 1200 und stellt die Frauen dieser Romane in einem neuen Licht als Hauptfiguren in den Mittelpunkt der Erzählungen.

Neben seinen zahlreichen Büchern verfasst Vollmann regelmäßig Literaturkritiken, die unter anderem in der ZEIT und in der FAZ erscheinen. Aufgrund seines vielfältigen Engagements als Literaturkenner, vor allem aber als deren engagierten Vermittler, würdigte die Landeshauptstadt Stuttgart 1992 Rolf Vollmann mit dem Literaturpreis der Stadt. Im Jahr 2011 erhielt er den Ben‐Witter‐Preis sowie 2014 ein Stipendium für den Künstlerhof Schreyahn. Rolf Vollmann ist Mitglied im PEN‐Zentrum Deutschland. Er lebt in Tübingen.

Quelle: Stadt Stuttgart