Sichere Lebensmittel: Stadt kontrolliert 43 Prozent der Betriebe – Tierschutz fordert die Dienststelle zusehends

Das sagte die neue Leiterin der Dienststelle, Dr. Jana Lohmann, bei der Vorstellung des Berichts für das Jahr 2023. Sie ergänzte: „Wichtig ist mir, dass die Öffentlichkeit um den Wert unserer Arbeit weiß und die Expertise der Dienststelle sichtbar ist.“ Gemeinsam mit dem Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport, Dr. Clemens Maier, legte sie die Bilanz jetzt vor.

Bürgermeister Dr. Maier sagte: „Der Verbraucherschutz war im Jahr 2023 voll und ganz gewährleistet. Dem Genuss von Speisen und Getränken in Gastronomie, Kantinen und auf Events stand nichts im Wege. Zu verdanken ist dies dem gezielten, engagierten und professionellen Einsatz der Beschäftigten der Dienststelle, seien es die 25 Lebensmittelkontrolleurinnen und -kontrolleure, die neun Verwaltungs- und Assistenzkräfte oder die neun Amtstierärztinnen und -ärzte.“

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 4.735 Lebensmittelbetriebe kontrolliert. Dies sind 43,3 Prozent aller registrierten Betriebe. Die Quote entspricht etwa der aus dem Jahr 2019 mit 45,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr war die Zahl der kontrollierten Betriebe aufgrund organisatorischer und personeller Gründe etwas niedriger. Bei jeder fünften Kontrolle kam es zu Beanstandungen. 132 Betriebe mussten vorübergehend schließen (Vorjahreszeitraum: 164); 73 Mal wurden verdorbene oder nicht mehr genießbare Lebensmittel aus dem Verkehr genommen (Vorjahr: 131). Die Zahl der Probennahmen (2.830) lag 2023 über der des Vorjahres (2.801).

Nur geringfügig gesunken ist die Anzahl der Verbraucherbeschwerden: In 283 Fällen meldeten Bürgerinnen und Bürger unhygienische Zustände, Schädlingsbefall oder sonstige Ärgernisse aus Lebensmittelbetrieben (im Vorjahr: 290). Etwas höher fiel die Anzahl der Verdachtsmeldungen von lebensmittelbedingten Erkrankungsfällen aus (129 statt 108), was Dr. Lohmann darin begründet sieht, dass die Sensibilität der Verbraucherinnen und Verbraucher in Bezug auf dieses Thema gestiegen ist.

Sie fügte an: „Die Hürden zur Eröffnung von Lebensmittelbetrieben sind niedrig. Das macht Kontrollen oft aufwendiger, vermehrt sind unsere Mitarbeitenden auch mit Sprachbarrieren konfronitiert, was zu unzähligen Nachkontrollen und Mehraufwand führt.“

Um auch weiterhin Lebensmittelüberwachung und Verbraucherschutz auf hohem fachlichen Niveau gewährleisten zu können, bildet die Dienststelle seit Anfang 2023 drei zukünftige Lebensmittelkontrolleurinnen aus.

Neben den Routinekontrollen von Lebensmittelbetrieben hat die Dienststelle noch viele weitere Aufgaben, wie die Überprüfung von Bedarfsgegenständen, Tabakerzeugnissen, Nahrungsergänzungsmitteln und Kosmetika. Auch Großveranstaltungen wie das Frühlingsfest, das Lichterfest, das Volksfest und große Konzerte stehen im Fokus. Nach der starken Ausbreitung des Norovirus auf dem Frühlingsfest 2024 trafen sich Vertreter der Dienststelle jetzt mit den Wirten, um im Austausch die Lebensmittelsicherheit und den Gesundheitsschutz weiter zu verbessern.

Die Dienststelle überwacht auch in Stuttgart ansässige Betriebe, die Waren, wie etwa Nahrungsergänzungsmittel, über das Internet verbreiten. Hinzu kommt die Bearbeitung von Anfragen nach dem Verbraucherinformationsgesetz und die Veröffentlichungen von Hygieneverstößen nach dem § 40 Absatz 1a des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzes (LFGB).

Quelle: Stadt Stuttgart