
Das Land Baden-Württemberg hat Fördermittel von rund 5,91 Millionen Euro bereitgestellt. Realisiert wurde ein Neubau mit einer Programmfläche von mehr als 6.200 Quadratmetern.
Die neuen Räume haben die Schülerinnen und Schüler im April beziehen können. Seither ersetzt der Neubau das Gebäude aus den 1970er-Jahren, in dem sich neben dem Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium auch eine Außenstelle der benachbarten Eichendorffschule befand.
Bürgermeisterin Isabel Fezer: „Das neue Gebäude des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums ist ein außerordentlich schönes und gelungenes sowie innovatives Schulgebäude geworden, auf das die Schulgemeinde sehr stolz sein kann. Sie hat in einem intensiven Beteiligungsprozess über den gesamten Planungszeitraum das Gebäude mitgestaltet und ihre Fachexpertise in die Planung einfließen zu lassen.“. Mit der Feierstunde nahm offiziell ein Prozess sein Ende, der 2011 mit ersten Planungen begann, bevor 2019 die Bauarbeiten starteten.
Der Neubau wurde in zwei Abschnitten im laufenden Betrieb realisiert. Zuerst wurde nördlich und westlich des Bestandsgebäudes der erste Bauabschnitt errichtet. Dorthin konnte das Gymnasium im Februar 2022 umziehen. Großteils parallel dazu wurden Baumaßnahmen an der Eichendorffschule umgesetzt. Deren Außenstelle am Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium konnte nach Fertigstellung aufgelöst werden und an den Stammsitz umziehen. Danach wurde das Bestandsgebäude abgebrochen und der zweite Abschnitt des Neubaus errichtet. Dieser beinhaltet die multifunktional nutzbare Mensa mit Küche, die Musik-, Werk- und Kunsträume, sowie einen separat zugänglichen Bereich für die Musikschule, der in einer Kooperation zwischen dem Gymnasium und der Stadtteilmusikschule Bad Cannstatt im Raumprogramm definiert wurde.
Der Neubau zeichnet sich von außen durch eine massive Sockelzone aus. In den beiden Obergeschossen dominieren bronzefarbene Fassadenelemente aus Aluminium das Bild des dreigeschossigen Baukörpers. Im Inneren wurden die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses als Grundlage des pädagogischen Konzepts umgesetzt.
Im Neubau sind die Klassenstufen fünf bis zehn in sechs sogenannten Clustern mit je vier Klassen zusammengefasst. Vier Unterrichtsräume, ein Differenzierungsraum sowie ein dezentraler Bereich für Lehrerinnen und Lehrer gruppieren sich um eine gemeinsame Mitte, die multifunktional genutzt werden kann. Die Jahrgangsstufen elf und zwölf der Oberstufe sind in Kursräumen, einem Oberstufenbereich und einer Lernlandschaft organisiert.
Neben den Profilen Musik und Kultur wurde bei der Entwicklung des Raumprogramms ein Schwerpunkt auf den inklusiven Unterricht gelegt. Das Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium bildet zusammen mit der Eichendorffschule einen Modellstandort für Inklusion. Seit dem Schuljahr 2015/2016 ist das Gymnasium ein kooperativer Standort der Helene-Schoettle-Schule, einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung.
Parallel zu den Baumaßnahmen des ersten Bauabschnitts wurde vom Sommer 2020 bis Jahresende 2021 die Sporthalle sowie die Hausmeisterwohnung saniert. Neben der energetischen Fassadenerneuerung der Halle wurde vor allem eine Verbindung zum Neubau hergestellt, sodass die Halle nun direkt und barrierefrei erreicht werden kann. Die Halle greift die gestalterische Sprache des Neubaus auf.
Die Dachfläche des eingeschossigen Teils des Neubaus kann zu großen Teilen genutzt werden und ergänzt somit die großzügigen Außenbereiche. Diese werden Aufenthalts- und Pausenflächen, Fahrradstellplätze und ein Kleinspielfeld beinhalten. Neu zu pflanzende Bäume und Sträucher werden sich in die zum Teil fertiggestellten Außenanlagen einfügen. Die Restarbeiten dauern noch bis zum Jahresende an.