In der glanzvollen Epoche des 18. Jahrhunderts erstrahlte Stuttgart als Residenzstadt des Herzogtums Württemberg. Die prunkvollen Barockbauten aus dieser Zeit, wie das Neue Schloss, zeugen von der Macht und dem Einfluss der Herzogsfamilie, die hier residierte. Unter Herzog Eberhard Ludwig, der die Stadt zum kulturellen Zentrum ausbaute, erlebte Stuttgart eine Blütezeit.
Eberhard Ludwig war fasziniert von den Ideen der Aufklärung und ließ die ersten Bildungsinstitutionen gründen, darunter die städtische Akademie, die später zur Universität werden sollte. Künstler und Philosophen fanden in der Stadt ein neues Zuhause, und die kreative Atmosphäre zog zahlreiche Talente an. Der Herzog selbst förderte die Musik, weshalb Stuttgart zur Wiege bedeutender Komponisten wurde.
Der Prunksaal des Neuen Schlosses war nicht nur Schauplatz königlicher Feste, sondern auch ein Ort, an dem Talente aus ganz Europa zusammenkamen. Die Stuttgarter Residenz wurde zu einem Schmelztiegel der Kultur und der Wissenschaft. Unterdessen sorgten die prächtigen Gärten und Parks der Stadt, etwa der Schlossgarten, für Erholung vom höfischen Treiben.
Doch die Zeiten änderten sich – mit der Französischen Revolution und den nachfolgenden Umwälzungen erlebte die Residenzstadt Herausforderungen, die den Glanz der vorhergehenden Jahre auf die Probe stellten. Dennoch bleibt Stuttgart ein Symbol für das Erbe Württembergs, geprägt von Ideenreichtum und kultureller Vielfalt, das bis heute in seiner Architektur und seinen Traditionen spürbar ist.