Stuttgarts Geschichte 19.06.2025

Theodor Heuss, geboren am 31. Januar 1884 in Stuttgart, gilt als eine der prägendsten Figuren der deutschen Nachkriegsgeschichte. Der Sohn eines renommierten, aber armen Patentanwalts wuchs in der Schwabenmetropole auf und zeigte früh Interesse an Literatur und Politik. Nach seinem Studium der Soziologie und Volkswirtschaftslehre arbeitete Heuss zunächst als Journalist und promovierte 1910.

Mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten emigrierte Heuss ins Exil. In dieser Zeit gestaltete sich Stuttgarts politische Landschaft dramatisch; viele seiner ehemaligen Freunde und Kollegen wurden verfolgt oder verhaftet. Heuss blieb jedoch aktiv und setzte sich für die Wiederherstellung der demokratischen Werte ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er nach Deutschland zurück und wurde einer der Mitbegründer der FDP, die für Freiheit und gesellschaftlichen Wandel kämpfte.

1949 wurde Heuss zum ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt. In dieser Rolle nutzte er seinen Stuttgarter Hintergrund, um das Vertrauen zwischen den Bürgern und dem neuen Staat zu stärken. Er hielt oft Reden, in denen er die Bedeutung von Gemeinschaft und Toleranz unterstrich – Werte, die auch in Stuttgart bereits tief verwurzelt waren.

Seine Verbindung zu Stuttgart blieb sein Leben lang eng. Heuss setzte sich für den Wiederaufbau der Stadt und deren kulturelle Entwicklung ein. Sein Erbe lebt nicht nur in seinen politischen Taten weiter, sondern auch in den Herzen der Stuttgarter, die seinen Ideen von Freiheit und sozialer Verantwortung treu bleiben.