
Auf zwei Auszeichnungen können die Württembergischen Staatstheater hoffen. Mit der Nominierung für Florentina Holzingers „SANCTA“ ist eine Produktion berücksichtigt, die in Koproduktion der Staatsoper Stuttgart und weiteren Theaterhäusern in Deutschland, Österreich und den Niederlanden entstand. Die bundesweit vielbeachtete Opernperformance wurde in der Kategorie „Raum“ – das Bühnenbild stammt von Nikola Knežević – nominiert.
Auch das Schauspiel Stuttgart ist in diesem Jahr wieder im Kreis der Genannten. Für die Kostümgestaltung in Elfriede Jelineks Stück „Sonne/Luft“ wurde Korbinian Schmidt nominiert, der Bühne und Kostüm für die Kammertheater-Produktion entwarf. Schmidts Kostüme übersetzen Jelineks dichte Sprachfläche in erhabene Gewänder, die dem Text über den Menschen in Zeiten der Klimakrise eine bildgewaltige visuelle Dimension hinzufügen.
Erster Bürgermeister Dr. Fabian Mayer über die Nominierungen: „Ich freue mich, dass die Württembergischen Staatstheater in diesem Jahr gleich doppelt für Produktionen nominiert sind. Das zeugt für die hohe künstlerische Qualität und mit Blick auf ‚SANCTA‘ besonders für den künstlerischen Mut, den wir an den Staatstheatern gerade erleben dürfen.“
Zum dritten Mal in direkter Folge ist auch eine Produktion des Jungen Ensemble Stuttgart (JES) unter den Nominierten. Als eine von drei besonders überzeugenden Arbeiten in der Kategorie „Genrespringer“ hat die Nominierten-Jury Frederic Lilje und Larissa Probst für das „Büro für angemessene Arbeit“ in die Liste aufgenommen. Die Jury würdigt damit eine mit Kindern und Jugendlichen entworfene Arbeit über das gemeinsame Sein.
Kulturamtsleiter Marc Gegenfurtner gratuliert: „Die Nominierung ist eine Anerkennung der herausragenden Arbeit, die das Junge Ensemble für und mit Kindern und Jugendlichen in unserer Stadt leistet. Insbesondere freue ich mich, dass Stuttgart ein weiteres Mal in der Kategorie ‚Genrespringer‘ genannt ist, denn das verdeutlicht die Kraft von experimentellen, freien Formaten, die auch fernab der großen Kulturapparate entstehen. Darauf dürfen wir stolz sein.“
Mit der Auszeichnung des Performancekollektivs Herbordt/Mohren ging bereits 2022 eine Auszeichnung in der damals neu eingeführten Kategorie „Genrespringer“ nach Stuttgart und würdigte damit auch die Arbeit der Freien Szene. Für Frederik Lilje wäre es nicht die erste Auszeichnung mit einem FAUST. Bei der Preisverleihung im Theater Altenburg Gera wurde Lilje, stellvertretender Leiter des JES, 2024 bereits in der Kategorie „Inszenierung Theater für junges Publikum“ mit dem FAUST geehrt.
Erster Bürgermeister Dr. Fabian Mayer: „Dass Stuttgart mit seiner vielfältigen Kulturszene auch in diesem Jahr wieder die entsprechende Resonanz erfährt, freut mich. Insbesondere, weil Stuttgart in diesem Jahr zum zweiten Mal gastgebende Stadt des Deutschen Theaterpreises sein wird und die bundesweite Theaterszene zur Vergabe dieses wichtigen Preises begrüßen darf.“
Die Verleihung des Deutschen Theaterpreises DER FAUST findet am 15. November im Theaterhaus Stuttgart unter künstlerischer Leitung der Theatercompany Familie Flöz statt. Seit 2006 wird der Theaterpreis vom Deutschen Bühnenverein zusammen mit der Deutschen Akademie der Darstellende Künste sowie der Kulturstiftung der Länder vergeben.