Landeshauptstadt Stuttgart ist weiterhin Fairtrade-Stadt

Die Bürgermeisterin für Soziales, Gesundheit und Integration, Dr. Alexandra Sußmann, sagt über die Verlängerung des Titels: „Wir sind seit 2013 Teil des internationalen Netzwerks der Fairtrade-Towns. Die erneute Auszeichnung zeigt unser klares Bekenntnis zum Fairen Handel. Wir unterstützen Fairtrade, weil wir uns für eine gerechte und nachhaltige Zukunft engagieren und weil wir Produzenten in benachteiligten Regionen unterstützen und faire Arbeitsbedingungen schaffen möchten. Der Faire Handel ist in Stuttgart fest verankert und lebt vom Engagement vieler Menschen. Unser Dank gilt vor allem den Bezirksvorsteherinnen und Bezirksvorstehern sowie allen Aktiven in den Steuerungsgruppen der zertifizierten Fairtrade-Stadtbezirke. Mit ihrem großen Einsatz bringen sie Politik, Zivilgesellschaft, Schulen und Gastronomie zusammen, um sich gemeinsam für eine gerechtere Welt stark zu machen. Ein besonderer Dank gilt auch dem Zentralen Einkauf der Stadt Stuttgart, der bei der Beschaffung auf ökologische, faire und soziale Kriterien achtet, um verantwortungsvoll mit Ressourcen umzugehen und soziale Gerechtigkeit zu fördern, sowie dem Agenda 2030 Bündnis ‚mEin Stuttgart – mEine Welt‘, das die globalen Nachhaltigkeitsziele auf lokaler Ebene vorantreibt. Gemeinsam setzen wir uns mit Überzeugung und Tatkraft dafür ein, den fairen Handel in unserer Stadt weiter zu stärken.“

Vor zwölf Jahren erhielt die Stadt Stuttgart von dem gemeinnützigen Verein Fairtrade Deutschland erstmalig die Auszeichnung für ihr Engagement zum fairen Handel, für die sie nachweislich fünf Kriterien erfüllen musste:

  • Ratsbeschluss des Gemeinderats zur Unterstützung des fairen Handels,
  • Bildung dezentraler Steuerungsgruppen in den Stadtbezirken, die vor Ort alle Aktivitäten koordinieren,
  • Angebot von Produkten aus fairem Handel in Geschäften und gastronomischen Betrieben,
  • Bildungsarbeit in der Zivilgesellschaft sowie
  • Berichte der lokalen Medien über die Aktivitäten in Sachen Fairtrade.

Auch in den vergangenen zwei Jahren beteiligten sich die Stadtbezirke an Fairtrade-Aktionstagen wie Banana Fairday, Coffee Fairday, Faire Frühstücke oder Faire Rosen. Es gab Flyer, Ausstellungen und Verkostungen anlässlich der „Fairen Wochen“.

Ebenso handelt die Stadt bei der eigenen kommunalen Beschaffung nach wie vor ökologisch und fair. Bezogen werden nur Produkte ohne ausbeuterische Kinderarbeit sowie Produkte, die nachhaltig, biologisch und klimafreundlich hergestellt werden. Die Neufassung der städtischen Beschaffungs- und Vergabeordnung verpflichtet die Verwaltung seit dem 1. Januar 2015 bei Beschaffungen und Vergaben ökologische und soziale Kriterien zu berücksichtigen. 2025 geht die Stadt noch einen Schritt weiter: Mit der Entwicklung einer nachhaltigen Beschaffungsstrategie soll der Bezug von fairen Produkten noch weiter in den Fokus gerückt werden. Neben zahlreichen fairen Beschaffungen wurden die Aktivitäten der Fairtrade-Town auch beim Tag der offenen Tür im Rathaus 2024 am Stand des Zentralen Einkaufs aktiv beworben und stießen dabei auf reges Interesse bei den Besucherinnen und Besuchern.

Neben nachhaltigen Produkten geht die Stadt auch das Thema grüne Logistik an. So werden häufig gelieferte Produkte wie Büromaterial und Reinigungsmittel über ein zentrales Depot mit E-Fahrzeugen an die Stuttgarter Bedarfsstellen ausgeliefert. Mit strategischen Projekten wie diesen leistet die Stadt Stuttgart einen Beitrag zur Reduzierung des Verkehrs in der Innenstadt und spart gleichzeitig Emissionen ein.

Die Landeshauptstadt Stuttgart übernimmt seit Langem auch Verantwortung auf lokalem und überregionalem Niveau. 2018 unterzeichnete der Gemeinderat die Resolution des Deutschen Städtetags zur Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele (Agenda 2030) in Stuttgart. Mit dem Doppelhaushalt 2020/21 wurde dies als Daueraufgabe verankert. Stuttgart bringt seine Erfahrungen und Empfehlungen in Gremien wie dem Rat für Entwicklungszusammenarbeit Baden-Württemberg, dem Arbeitskreis internationale kommunale Kooperationen des Städtetags und der EUROCITIES SDG-Task-Force ein. SDG steht für „Sustainable Developement Goals“ – die globalen Ziele nachhaltiger Entwicklung, die die Vereinten Nationen mit der Agenda 2030 im Jahr 2015 beschlossen haben.

Die Umsetzung der Agenda 2030 erfolgt gemeinsam mit Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft – auf Stadt- und Bezirksebene. 2017 initiierte die Stadt das breit aufgestellte Bündnis „mEin Stuttgart – mEine Welt“, koordiniert vom Stuttgarter Welthaus, um die SDGs in der Gesellschaft zu verankern. Seitdem wurden über 30 Veranstaltungen mit Fokus auf die globalen Nachhaltigkeitsziele durchgeführt. Zahlreiche stadtweite und bezirkliche Initiativen vermitteln die Nachhaltigkeitsziele und mobilisieren für deren Umsetzung. Dabei erreichen vielfältige Formate wie „mEin Stuttgart – mEine Welt“ oder „70599lebenswert“ unterschiedliche Zielgruppen.

Im Forschungsbereich ist Stuttgart Partner in mehreren Projekten zur lokalen SDG-Umsetzung. Für ihr Engagement erhielt die Stadt unter anderem

  • 2019 eine Auszeichnung beim EU-Preis für fairen Handel in der Kategorie „Monitoring for Impact“
  • 2021 den Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Großstädte
  • 2023 die UNESCO-Auszeichnung „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)“ für das stadtweite BNE-Netzwerk

Weitere Informationen zur Fairtrade-Towns Kampagne sind unter  www.fairtradetowns.de (Öffnet in einem neuen Tab) zu finden.

Quelle: Stadt Stuttgart