Im Herzen Stuttgarts erhebt sich das Neue Schloss, ein beeindruckendes Symbol für Macht und prestigeträchtige Wohnkultur des 18. Jahrhunderts. Die Geschichte dieses Bauwerks beginnt im Jahr 1746, als Herzog Carl Eugen von Württemberg den Auftrag erteilt, die zuvor bestehende Residenz zu ersetzen. Mit einer Mischung aus Barock- und Klassizismus-Elementen wird ein Meisterwerk erschaffen, das nicht nur als Wohnsitz, sondern auch als Zentrum des politischen Lebens dient.
Die Bauarbeiten ziehen sich über fast 30 Jahre, und während dieser Zeit verändert sich Stuttgart in seiner gesamten Struktur. Das Schloss wird Zeuge prächtiger Feste, diplomatischer Empfänge und beeindruckender Feuerwerke. Insbesondere der große Festsaal mit seinen kunstvollen Stuckarbeiten wird zum Schauplatz glanzvoller Veranstaltungen, die das kulturelle Leben der Stadt prägen.
Doch nicht nur die Pracht des Schlosses zieht die Blicke auf sich: Der Zweite Weltkrieg hinterlässt auch hier seine Spuren. 1944 wird das Neue Schloss stark beschädigt und die Zerstörung scheint endgültig. Doch der Wille zum Erhalt ist stärker. In den 1950er Jahren beginnt der Wiederaufbau, der sich über Jahrzehnte erstreckt. 1964 erstrahlt das Schloss endlich wieder in voller Pracht und wird zum Sitz des baden-württembergischen Landtags.
Heute ist das Neue Schloss nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein Ort, der die Geschichte und Kultur Stuttgarts verkörpert. Es erzählt von Glanzzeiten, Verlust und der unermüdlichen Kraft des Wiederaufbaus – eine Geschichte, die Generationen von Stuttgartern prägt.