
Es enthält theoretische und rechtliche Grundlagen, Planungshilfen und Checklisten, die von Autorinnen und Autoren der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg und der Pädagogischen Hochschule Weingarten erarbeitet wurden. Herzstück des Handbuchs sind 15 Praxisbeispiele aus Stuttgarter Grundschulen, die zeigen, wie Beteiligung an der Schule gelingen kann. Sie sollen zur Nachahmung und zur Weiterentwicklung der Beteiligungspraxis ermutigen.
Mit dem breiten Spektrum von Theorie bis Praxis kann das Handbuch sowohl für Studium und Weiterbildung genutzt werden, als auch für die Umsetzung von Beteiligung durch Fachkräfte in der täglichen Praxis. Das Handbuch gibt darüber hinaus Anregungen, wie Schulen Partizipation in ihrer Konzeption und Schulkultur verankern können.
Die Bürgermeisterin für Jugend und Bildung, Isabel Fezer, ruft die Schulen auf: „Ich ermutige Sie zu mehr Beteiligung an der Schule. Partizipation erhöht die altersgemäße Einbindung in Prozesse und Entscheidungen, die Identifikation mit der eigenen Schule, die Persönlichkeitsentwicklung des Einzelnen sowie das Zusammengehörigkeitsgefühl der einzelnen Klassen und der Schulgemeinschaft.“
Die Federführung für die Erstellung des Handbuchs lag bei der Kinderbeauftragten der Stadt Stuttgart, Maria Haller-Kindler, im Rahmen des Aktionsplans Kinderfreundliche Kommune. Denn nach Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention ist altersgemäße Beteiligung ein grundlegendes Kinderrecht. Dies gilt auch an der Schule, insbesondere an Ganztagsschulen, an denen Kinder einen großen Teil ihrer Zeit verbringen. „Die erste Qualitätsanalyse an Stuttgarter Grundschulen ergab, dass Kinder zu wenig Wirksamkeit der Beteiligung an Schulen erfahren haben. Das war die Initialzündung für die Entwicklung des Handbuchs. Der Auftrag kam im Grunde von den Schulkindern, die ihr in der Kinderrechtskonvention verbrieftes Recht auf Beteiligung einforderten.“
Neben den Hochschulen waren an der Erstellung des Handbuchs die Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft, das Jugendamt, das Schulverwaltungsamt und das Staatliche Schulamt Stuttgart beteiligt. Insbesondere Leitungen und pädagogische Fachkräfte der Träger im Ganztag sowie Lehrkräfte haben anschauliche und erprobte Praxisbeispiele von Beteiligung an Stuttgarter Grundschulen dokumentiert und für das Handbuch aufbereitet.
Parallel zum Entstehungsprozess des Handbuchs wurden unter Federführung des Jugendamts 2022 und 2024 zwei „Good-Practice-Börsen“ veranstaltet, auf denen pädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte aus dem Ganztag Beispiele ihrer Beteiligungspraxis vorstellten und Erfahrungen austauschten. Viele dieser Beispiele haben Eingang in das Handbuch gefunden.