Landeshauptstadt Stuttgart plant starkes Nahverkehrsangebot – Fortschreibung berücksichtigt Haushaltslage

Die Mobilitätsbefragung 2024 zeigt es: Die Stuttgarterinnen und Stuttgarter sind mit der erbrachten Leistung der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sehr zufrieden. Stadt und SSB wollen an der engen Zusammenarbeit festhalten und sie mit Blick auf die schwierige Haushaltslage fortsetzen. Basis dafür ist die Weiterführung des Nahverkehrsplans. Er ist das wichtigste Planungsinstrument zur Gestaltung des stadteigenen ÖPNV und regelt die Entwicklungen in den kommenden fünf Jahren. 

Einsparungen betreffen neue Projekte

Angesichts der angespannten Haushaltslage steht die Stadt vor der Herausforderung, im öffentlichen Nahverkehr finanzielle Kürzungen vorzunehmen. Geplant sind Einsparungen von rund 25 Millionen Euro pro Jahr, die ausschließlich neue Projekte betreffen sollen.

Wichtige Punkte aus der dritten Fortschreibung des Nahverkehrsplans wurden bereits umgesetzt oder befinden sich vor der Umsetzung. Dazu zählen unter anderem die Erweiterung der Stadtbahnlinie U1 auf 80 Meter lange Züge in Doppeltraktion, die im Jahr 2026 erstmals verkehren sollen.

Festgehalten werden soll an der Verlängerung der U19 zum Mercedes-Benz-Museum und die neue U25-Linie, die Plieningen und die Universität Hohenheim mit der Innenstadt verbindet. Diese Vorhaben sollen schrittweise und mit Blick auf die finanziellen Gegebenheiten realisiert werden.

Neuer Stadtbahnbetriebshof in Weilimdorf

Ein zentrales Projekt bleibt der Bau eines neuen Stadtbahnbetriebshofs im Bezirk Weilimdorf, der mit einem städtischen Zuschuss gefördert wird. Der Betriebshof ist entscheidend, um die für den Ausbau des Nahverkehrs notwendigen Stadtbahnwagen zu unterbringen. In Kombination mit der Verlängerung der U13 nach Hausen wird dieses Vorhaben zügig vorangetrieben.

Im Busverkehr wurden bereits Verbesserungen umgesetzt, etwa die Einführung der neuen Linie 47 zwischen dem Stuttgarter Osten und der Innenstadt sowie Taktverdichtungen auf der Linie 42. In Zukunft wird dort ein Fünf-Minuten-Takt in der Hauptverkehrszeit eingeführt, um die Fahrgastnachfrage auch bei weniger Großraumbussen zu decken.

Investitionen in die Qualität der Schieneninfrastruktur

Zudem stehen in den kommenden Jahren mehrere Baumaßnahmen an, um die Qualität der Schieneninfrastruktur aufrechtzuerhalten. Diese Maßnahmen sind erforderlich, um die Verlässlichkeit und Leistungsfähigkeit der Stuttgarter Stadtbahn langfristig zu sichern.

Die Bürgerinnen und Bürger wurden aktiv an der Planung beteiligt. Bereits im Jahr 2024 gab es eine Bürgerbeteiligung in Form einer Onlinebefragung, vier Vor-Ort-Veranstaltungen sowie einer Sitzung des Jugendgemeinderats zum Thema. Viele der Vorschläge aus der Beteiligung werden bereits zum kommenden Fahrplanwechsel umgesetzt, insbesondere Verbesserungen der Umstiegsmöglichkeiten zwischen Stadtbahn und Busverkehr. 

In den kommenden Wochen werden die Bezirksbeiräte, größtenteils in gemeinsamen Sitzungen, ihre Stellungnahmen zum neuen Nahverkehrsplan diskutieren und abgeben. Der Beschluss durch den Gemeinderat ist für den 18. Dezember geplant.

Hintergrund

Der Nahverkehrsplan der Landeshauptstadt Stuttgart legt die Grundsätze für den Ausbau und die Weiterentwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs fest. Er regelt sowohl den Umfang und die Qualität des Verkehrsangebots als auch die Integration der verschiedenen Verkehrsmittel und ist ein zentrales Planungsinstrument für die Gestaltung des Stuttgarter ÖPNV.

Quelle: Stadt Stuttgart