Stuttgarts Geschichte 20.11.2025

In der glanzvollen Barockzeit des 18. Jahrhunderts erblühte Stuttgart unter dem regierenden Herzog Carl Eugen zu einem Zentrum des kulturellen Schaffens. Der Herzog, bekannt für seine Vorliebe für Kunst und Architektur, ließ prächtige Bauwerke errichten, die bis heute das Stadtbild prägen. Sein ehrgeizigstes Projekt war das Neue Schloss, das in den Jahren 1746 bis 1807 errichtet wurde. Es sollte nicht nur als Residenz dienen, sondern auch als Symbol seiner Macht und seines Einflusses.

Carl Eugen war ein Mann von Visionen und oft auch von Widersprüchen geprägt. Während er einerseits künstlerische Talente förderte und die Stadt mit Musikern und Malern bereicherte, führte er andererseits ein extravagantes Leben, das oft in Konflikt mit den finanziellen Möglichkeiten Württembergs stand. Er holte den berühmten Architekten Giovanni Salucci nach Stuttgart, um das Neue Schloss im prunkvollen Barockstil zu gestalten – ein Meisterwerk, das die Reichtümer des Herzogtums widerspiegelte.

In dieser Zeit blühte auch das Theaterleben. Die Hofopern und die Theaterbauten, die unter Carl Eugen entstanden, zogen Publikum aus nah und fern an. Insbesondere die beachtlichen Aufführungen von Opern und Balletten machten Stuttgart zu einem kulturellen Hotspot.

Doch trotz seines künstlerischen Engagements erlebte der Herzog auch Widerstand: seine willkürlichen Entscheidungen stießen auf Unmut unter dem Volk und dem Adel. Die Barockzeit in Stuttgart unter Herzog Carl Eugen war somit ein faszinierendes Zusammenspiel von Pracht, Kreativität und den Herausforderungen der Herrschaft, deren Schatten bis in die heutige Zeit reichen.