Stadt Stuttgart nimmt Gespräche mit Nokera zum Eiermann-Areal auf

Für den weiteren Prozess sind zudem Themen festgelegt worden, die es im weiteren Verfahren zu klären sind. Ein Kauf der Grundstücke durch die Stadt ist demnach nicht vorgesehen. Ebenso wird das Vorkaufsrecht in diesem Fall nicht ausgeübt und zudem keine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme eingeleitet. 

Hoher Anteil von bezahlbarem Wohnraum

Grundlage bleibt die bisherige städtebauliche Planung, die qualitätsvoll fortgeschrieben wird. Zugleich ist vorgesehen, dass rund 60 Prozent der Wohnungen als bezahlbarer und geförderter Wohnraum nach dem Stuttgarter Innenentwicklungsmodell (SIM) realisiert werden. Bislang waren nur 20 Prozent Wohnungen dafür vorgesehen. Vorgabe bleibt zudem die Sanierung der denkmalgeschützten Eiermann-Gebäude und der Erhalt der zugehörigen Freiflächen.

Peter Pätzold, Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt: „Wir haben jetzt die Chance, das Eiermann-Areal nachhaltig mit einem deutlichen Plus an bezahlbarem Wohnraum in die Umsetzung zu bekommen. Die Maßnahmen, welche die Stadt Stuttgart unternommen hat, um die weitere Bodenspekulation zu unterbinden, haben Wirkung gezeigt. Das Projekt hat eine große Chance, in die Umsetzung zu kommen.“ 

Nokera: Serieller, digital gesteuerter Holzbau

Nokera ist ein 2020 gegründetes Unternehmen mit Sitz in der Schweiz und mehreren Produktionsstandorten in Deutschland. Das Unternehmen setzt auf eine serielle, digital gesteuerte Bauweise, bei der Innen- und Außenwände aus Holz, Badzellen und weitere Baukomponenten industriell vorgefertigt und auf der Baustelle effizient montiert werden.

In der „Green Construction Factory“ nahe Magdeburg können jährlich bis zu 30.000 Wohneinheiten gefertigt werden. Grundlage dafür ist ein vollständig digitalisierter Produktionsprozess: Jedes Projekt basiert auf einem digitalen Zwilling, welcher Planung, Produktion und Montage präzise steuert.

Holz als Baustoff bindet CO₂ und ermöglicht so eine deutlich bessere Klimabilanz als herkömmliche Bauweisen. Nokera verwendet zudem überwiegend PEFC-zertifiziertes Holz. Für dieses nachhaltige und skalierbare Baukonzept wurde Nokera mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2025 ausgezeichnet.

Weiteres Vorgehen

Die Stuttgarter Stadtverwaltung beginnt nun mit den Gesprächen und bereitet auf dieser Grundlage eine fundierte Entscheidungsbasis für die Gremien des Gemeinderats im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens vor. Die Arbeit am Auslegungsbeschluss des notwendigen Bebauungsplans wird wieder aufgenommen, mit dem Ziel, diesen so zügig als möglich dem Gemeinderat zum Beschluss vorzulegen. 

Mit dem Beschluss stellt die Landeshauptstadt Stuttgart sicher, dass die Entwicklung des Eiermann-Areals transparent erfolgt und zentrale städtebauliche Ziele wie Denkmalschutz, Nachhaltigkeit und bezahlbarer Wohnraum verbindlich berücksichtigt werden.

Quelle: Stadt Stuttgart