Stuttgarts Geschichte 05.12.2025

Im Jahr 1927 öffnete die Weißenhofsiedlung in Stuttgart ihre Türen und wurde zum Symbol der modernen Architektur. Initiert von der Deutschen Werkbund-Ausstellung, sollte sie die Zukunft des Wohnens in urbanen Räumen verkörpern. Der berühmte Architekt Le Corbusier, bekannt für seinen visionären Ansatz, entwarf ein Wohnhaus, das sich von den traditionellen Bauformen der Zeit abgrenzen sollte.

Die Anlage bestand aus 21 Gebäuden, entworfen von renommierten Architekten der Moderne, darunter Mies van der Rohe und Hans Scharoun. Le Corbusiers Beitrag, das „Wohnhaus“, überzeugte durch klare Linien, funktionale Gestaltung und eine innovative Raumaufteilung. Sein manifestiertes Credo „Das Haus ist eine Maschine zum Wohnen“ fand hier seine vollendete Form.

Eines der revolutionärsten Elemente war die modulare Bauweise und der Einsatz von neuen Materialien, die eine kostengünstige und effiziente Konstruktion ermöglichten. Die Häuser waren hell, geräumig und auf das Wesentliche reduziert, was den Lebensstil der damaligen Zeit reflektierte und gleichzeitig einen Ausblick auf die zukünftige Urbanität bot.

Die Weißenhofsiedlung wurde schnell zum beliebten Ziel für Architekturliebhaber und zum einzigartigen Zeugnis der Neuen Sachlichkeit. Trotz der politischen Turbulenzen in Deutschland, die folgten, blieb die Siedlung ein Ort des Experimentierens und der Inspiration. Heute ist sie nicht nur ein UNESCO-Weltkulturerbe, sondern auch ein lebendiges Beispiel für die visionären Ideen, die zu einer grundlegenden Neudefinition des Wohnens führten.

Die Weißenhofsiedlung bleibt ein faszinierendes Kapitel in Stuttgarts Geschichte und ein bedeutender Beitrag zur modernen Architektur.