Stuttgarts Geschichte 11.12.2025

In der Blütezeit des Barocks, im Herzen Stuttgarts, regierte Herzog Carl Eugen von Württemberg. Bekannt für seine extravagante Lebensweise und seinen unstillbaren Ehrgeiz, verwandelte er die Stadt in ein kulturelles Zentrum. 1746 ließ er den Bau des beeindruckenden Schlosses beginnen, das in prächtiger barocker Architektur erstrahlte. Unter seiner Leitung blühte die Kunst und Wissenschaft, und Stuttgart zog Künstler und Denker aus ganz Europa an.

Carl Eugen war nicht nur ein Förderer des Theaters, sondern auch ein leidenschaftlicher Galerist. Er sammelte wertvolle Kunstwerke und ließ die berühmte Württembergische Staatliche Kunsthalle errichten. Städtische Feste und prächtige Ballsäle wurden unter seiner Ägide zur Normalität – Zeitzeugen berichten von rauschenden Festen, eleganten Tänzen und einer Atmosphäre voller Kreativität.

Doch hinter dem Glanz der Barockära verbarg sich auch Schatten. Carl Eugen führte oft rigorose Maßnahmen ein, um seine Vision für ein modernes Württemberg zu verwirklichen. Widerstand wurde mit eiserner Hand niedergeschlagen, und viele seiner Untertanen litten unter den hohen Steuern, die zur Finanzierung seiner Prachtbauten notwendig waren.

Trotz aller Herausforderungen prägte die Barockzeit Stuttgart nachhaltig. Die Kunst und Architektur dieser Epoche leben bis heute weiter und verleihen der Stadt ihren einzigartigen Charakter. Carl Eugen, ein Mann voller Widersprüche, hinterließ ein Vermächtnis, das das kulturelle Erbe Stuttgarts bis heute bereichert.