
In Stuttgart soll es ein Netz von Mobilitätsstationen geben, um die klimaschonende Mobilität zu fördern. Die Mobilitätsstationen sollen unterschiedliche Verkehrsangebote an zentralen Standorten bündeln und den Umstieg auf umweltfreundliche Mobilität erleichtern. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik hat am 16. Dezember das Konzept zur Kenntnis genommen und die Verwaltung mit konkreten Umsetzungsschritten beauftragt.
Mobilitätsstationen als verbindender Baustein der Verkehrswende
Mobilitätsstationen sind ein zentrales Element des Klimamobilitätsplans der Landeshauptstadt. Sie verknüpfen Angebote wie öffentlichen Nahverkehr, Carsharing, Bikesharing und sichere Fahrradabstellmöglichkeiten an einem Ort. Ziel ist es, Wege einfacher zu gestalten, den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren und die Lebensqualität in der Stadt zu erhöhen. Bisher vorhandene Angebote sind in Stuttgart zwar vielfältig, jedoch oft nicht systematisch miteinander verbunden und im Stadtbild uneinheitlich erkennbar. Das nun vorliegende Konzept schafft hierfür einen verbindlichen Rahmen.
Rund 200 Standorte für ein flächendeckendes Netz
Das Konzept sieht rund 200 potenzielle Mobilitätsstationen im gesamten Stadtgebiet vor. Diese sollen so verteilt werden, dass ein Großteil der Bevölkerung eine Station innerhalb weniger Gehminuten erreichen kann. Die Stationen werden nach Funktion und Größe unterschieden, etwa als große Umsteigepunkte an wichtigen Knoten des öffentlichen Nahverkehrs, als Stationen an bedeutenden Zielorten oder als quartiersbezogene Angebote in Wohngebieten. Die Dimensionierung erfolgt bedarfsgerecht und orientiert sich an Nutzungspotenzial und örtlichen Gegebenheiten.
Einheitliche Ausstattung und klares Erscheinungsbild
Alle Mobilitätsstationen sollen über eine Grundausstattung verfügen. Dazu gehören unter anderem Carsharing-Angebote, Fahrradabstellmöglichkeiten, eine Informationsstele, Beleuchtung und ein barrierefreier Zugang. Mindestens zwei unterschiedliche Verkehrsmittel müssen an jeder Station verfügbar sein. Weitere Elemente können je nach Standort ergänzt werden. Gleichzeitig wird eine Gestaltungsrichtlinie für ein einheitliches Markendesign erarbeitet, damit Mobilitätsstationen im öffentlichen Raum klar erkennbar sind. Dabei sollen bestehende Standards soweit möglich integriert werden.
Klare Organisation und abgestimmtes Vorgehen
Für Planung, Umsetzung und Betrieb richtet die Stadt eine verwaltungsinterne Arbeitsgemeinschaft Mobilitätsstationen ein. Unter Federführung des Amts für Stadtplanung und Wohnen sollen alle relevanten Ämter sowie städtische Unternehmen eingebunden werden. Ziel ist eine klare Aufgabenverteilung, kurze Abstimmungswege und ein effizientes Vorgehen. Die Umsetzung des Netzes erfolgt schrittweise. Die Priorisierung der Standorte richtet sich nach Nutzungspotenzial, räumlicher Ausgewogenheit und der Einbindung bestehender Angebote. Über den Fortschritt berichtet die Verwaltung regelmäßig in den zuständigen Gremien.
Prüfung von Fahrradstationen mit Werkstattservice
An besonders großen und stark frequentierten Mobilitätsstationen prüft die Stadt die Einrichtung von Fahrradstationen mit zusätzlichem Service. Diese können etwa bewachte Abstellmöglichkeiten, Reparaturen oder weitere Dienstleistungen rund ums Fahrrad anbieten. Voraussetzung sind eine ausreichende Nachfrage sowie ein tragfähiges Betreiberkonzept. Die Verwaltung erarbeitet hierzu die Anforderungen, Zuständigkeiten und mögliche Betreibermodelle.
Ergebnisorientierter Fahrplan für die nächsten Jahre
Mit dem vorliegenden Konzept ist der Startpunkt für die Mobilitätsstationen gesetzt. In einem nächsten Schritt beginnt die Verwaltung mit der Vorplanung erster Projekte, insbesondere solcher Maßnahmen, die bereits im Klimamobilitätsplan vorgesehen sind. Parallel werden der Ressourcenbedarf geprüft und die notwendigen organisatorischen Grundlagen geschaffen, um den Ausbau der Mobilitätsstationen koordiniert und stadtweit voranzubringen.












