Unterbringung Geflüchteter: Neues Modulbau-Konzept erstmals umgesetzt – Stadt zeigt Unterkunft in Plieningen

Die Module lassen sich für bis zu 30 Jahre flexibel für verschiedene Zwecke nutzen, wie aktuell für geflüchtete Menschen und perspektivisch auch für Studierende und Personal. Die Stadt investiert für den Standort in Stuttgart-Plieningen rund 10,7 Millionen Euro.

In Stuttgart-Plieningen wird der erste von acht Standorten nach diesem neu entwickelten Konzept errichtet. Da es sich jeweils um temporäre Nutzungen handelt, konzipierte und plante die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft mbH (SWSG) gemeinsam mit der Landeshauptstadt Stuttgart und weiteren Projektpartnern diese nachhaltigen Modulbauten. Mit ihnen kann für verschiedene Zielgruppen über einen Zeitraum von geplanten 30 Jahren hinweg Wohnraum bereitgestellt werden. Thomas Fuhrmann, Bürgermeister für Wirtschaft, Finanzen und Beteiligungen sagt: „Mit diesem Konzept nutzen wir die eingesetzten Ressourcen sehr nachhaltig. Denn nicht nur die Module selbst, sondern auch weitere Komponenten, wie die Außentreppen und die Wärmepumpen, lassen sich problemlos an einem anderen Standort wiederverwenden. Unser Dank gilt der SWSG für die gute Zusammenarbeit und das Engagement, mit dem dieses Konzept entwickelt und nun erstmals umgesetzt wurde.“

Jedes Modul verfügt über eine Wohnfläche von rund 40 Quadratmetern, aufgeteilt in zwei Schlafzimmer für jeweils maximal zwei Personen, einen Sanitärbereich und eine offene Küche mit angegliederter Gemeinschaftsfläche. Jedes der zweigeschossigen Gebäude besteht aus vier, im Werk vorgefertigten Modulen, die vor Ort mit einem Schwerlastkran auf die vorbereiteten Punktfundamente gesetzt werden. Die oberen Wohnungen sind über eine Außentreppe zugänglich. Barrierefreie Module, die in der Regel an jedem Standort vorgesehen werden, ermöglichen es auch Menschen mit einer Beeinträchtigung, möglichst eigenständig und selbstbestimmt zu leben.

Verkleidet sind die Modulbauten mit einer horizontalen Holzverschalung und an einer der Stirnseiten mit unifarbigen Platten, die einen optischen Akzent setzen. Aufgrund des hochwertigen Äußeren fügen sich die Bauten sehr gut in die Umgebung ein. Innen ist alles zweckmäßig eingerichtet und ausgestattet. Dr. Alexandra Sußmann, Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration erläutert: „Für die Geflüchteten sollen dieWohneinheiten ein Ort sein, um in Deutschland und in Stuttgart noch besser ankommen zu können und dann in eigenen Wohnraum umzuziehen.“

Die Gemeinschaftsfläche, die in jedem Modul zur Verfügung steht, bietet den Bewohnerinnen und Bewohnern die Möglichkeit, sich in privater Atmosphäre zu gemeinsamen Aktivitäten zu treffen. Deshalb und auch zugunsten einer maximalen Platzzahl wird an den neuen Modulbaustandorten auf einen Gemeinschaftsraum verzichtet. Franziska Vogel, Leiterin des Sozialamts, betont: „Wir verbinden damit auch ein weiteres Ziel: Die Geflüchteten sollen die bereits im Stadtbezirk vorhandene Infrastruktur nutzen und sich damit leichter in den jeweiligen Stadtbezirk integrieren.“ Als Brückenbauer in die Nachbarschaft und zu den Einrichtungen in der Umgebung fungieren die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der sozialen Betreuung und an vielen Standorten auch ein Freundeskreis, der bereits besteht oder sich im Hinblick auf den Bau einer Unterkunft neu gründet.

Das Sozialamt informiert kontinuierlich über die Unterbringung von Geflüchteten: Den Newsletter „Flüchtlingsarbeit in Stuttgart“ können Sie unter  https://www.stuttgart.de/service/newsletter/ (Öffnet in einem neuen Tab) bestellen.

Quelle: Stadt Stuttgart