Stuttgarter Krankenhäuser fordern dringend Nachbesserungen bei der Krankenhausreform.

Das betonen sie anlässlich der Landespressekonferenz der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft, des Städte- und des Landkreistags Baden-Württemberg. Der Krankenhausbürgermeister der Landeshauptstadt und Vorsitzende des Verbands der Krankenhäuser in Stuttgart e. V., Thomas Fuhrmann, sieht die gute medizinische Versorgung in Stuttgart und der Region gefährdet, wenn nicht schnell eine deutliche Verbesserung der Finanzierung der Krankenhäuser erfolgt.

Die im Verband der Krankenhäuser in Stuttgart e. V. organisierten zwölf öffentlichen, freigemeinnützigen und privaten Krankenhäuser verzeichneten im Jahr 2023 hohe Betriebsverluste. Einer der wesentlichen Ursachen liegt in den massiven inflationsbedingten Kostensteigerungen in den Jahren 2022 und 2023, die bei den Krankenhausvergütungen nur in geringem Umfang berücksichtigt werden. Im Jahr 2024 sehen die Kliniken keine Verbesserung – ganz im Gegenteil: der wirtschaftliche Druck werde aktuell noch wesentlich größer. Die hohen Verluste insbesondere in den Akutkliniken belasten die Krankenhäuser und deren Träger massiv.

„Bei den Beratungen zur Krankenhausreform muss für eine auskömmliche Finanzierung der Betriebskosten gesorgt und die dramatischen Kostensteigerungen in den vergangenen Jahren müssen ausgeglichen werden“, fordert der Vorsitzende des Verbands der Krankenhäuser in Stuttgart e. V., Krankenhausbürgermeister Thomas Fuhrmann stellvertretend für die Stuttgarter Krankenhäuser und mahnt: „Es drohen Leistungseinschränkungen und der Verlust erforderlicher Versorgungskapazitäten. Die gute medizinische Versorgung darf nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden!“ Bereits bei dem Besuch der Stuttgarter Kliniken von Sozialminister Manne Lucha am 15. Juli 2024 kritisierte der Vorstand des Verbands der Krankenhäuser in Stuttgart e. V., dass das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz die Unterfinanzierung der Kliniken nur unzureichend aufgreift.

Die Stuttgarter Krankenhäuser erwarten von der Bundesregierung noch vor einer Umsetzung der Krankenhausreform eine Stabilisierung der Finanzgrundlagen der Kliniken und fordern:

  • einen Inflationsausgleich von mindestens vier Prozent für die Jahre 2022 und 2023 sowie eine dauerhafte und vollständige Finanzierung zukünftiger Kostensteigerungen;
  • eine angemessene Finanzierung bei Fallzahlschwankungen unter Vergütung der Fixkosten bei Fallzahlrückgängen;
  • die Rücknahme der vom Bundesgesundheitsministerium vorgenommenen Kürzung der DRG-Vergütung um 400 Mio. €;
  • eine Entlastung der Kliniken um bürokratische Anforderungen ohne Mehraufwand durch die Krankenhausreform sowie
  • den einfacheren Zugang der Kliniken zur ambulanten sowie sektorenübergreifenden Versorgung unter Berücksichtigung der krankenhausspezifischen Kostenstrukturen.

Der Verband der Krankenhäuser in Stuttgart e. V. begrüßt, dass die Landesregierung die Not der Krankenhäuser erkennt und sich im Bundesrat für Verbesserungen im Gesetzentwurf einsetzt. An die Adresse des Landes appellierte der Verband, die in seiner Zuständigkeit liegende Investitionskostenfinanzierung weiter auszubauen.

Die für die Gesundheitsversorgung erforderlichen Krankenhäuser benötigen eine verlässliche wirtschaftliche Perspektive. Diese ist mit den aktuell diskutierten Entwürfen der Krankenhaus-reform nicht sichergestellt. Vielmehr droht ein Wegbrechen notwendiger Kliniken noch bevor die Strukturreform greift. Dies muss dringend verhindert werden und es muss sofort eine Stabilisierung der Finanzsituation erfolgen, machen die Landeshauptstadt Stuttgart und der Verband der Krankenhäuser in Stuttgart e. V. deutlich.

Quelle: Stadt Stuttgart