Stuttgarter Mobilität im Wandel: Umweltfreundliche Verkehrsmittel gewinnen hinzu – Zunahme beim Autoverkehr bei Freizeitaktivitäten

Der Anteil des Umweltverbunds – also von Rad-, Fuß- und öffentlichem Verkehr – ist demnach von 60 Prozent auf 64 Prozent gestiegen. Der Radverkehr verzeichnete einen geringen Zuwachs von acht Prozent auf neun Prozent, auch der Fußverkehrsanteil nahm weiter zu. Gleichzeitig ist die durchschnittliche Zahl der Wege pro Person und die tägliche Unterwegszeit gesunken.

„Diese Ergebnisse zeigen: Der Wandel hin zu nachhaltiger Mobilität in Stuttgart geht weiter – und das nicht nur in der Theorie, sondern im Alltag vieler Menschen“, betonte Stephan Oehler, Leiter der Abteilung Verkehrsplanung und Stadtgestaltung im Amt für Stadtplanung und Wohnen. „Die Nutzung von Autos differenziert sich stärker aus“, unterstrich Oehler.

Auffällig ist unter anderem die Zunahme der Pkw-Nutzung in Freizeitkontexten – vor allem in den äußeren Stadtbezirken und in Richtung Naherholungsräume rund um die Innenstadtbezirke. Dabei wird das Auto stärker für Ausflüge und private Erledigungen genutzt. Im Gegenzug ist der Anteil von Kraftfahrzeugen im Berufsverkehr rückläufig, insbesondere auf den Pendelstrecken in Richtung Innenstadt.

Weitere Kernergebnisse im Überblick:

  • An der Gemarkungsgrenze verharrt das Verkehrsaufkommen auf dem Niveau, das infolge der Pandemie gesunken war.
  • Am Kesselrand hat die Gesamtverkehrsmenge nach dem pandemiebedingten Rückgang wieder zugenommen, liegt allerdings nicht auf dem Niveau von 2019
  • Die Zahl der Personen, die in einem Auto unterwegs sind (Pkw-Besetzungsgrad), ist etwas gestiegen.
  • Der Schwerverkehr hat etwas abgenommen, insbesondere an der Markungsgrenze.
  • Die Zahl der täglichen Wege pro Person und die mittlere Zeit, in der sie unterwegs sind, sind gesunken – ein möglicher Hinweis auf veränderte Alltagsrhythmen.

Die Ergebnisse stammen aus der sogenannten Markungsgrenz- und Kesselrandzählung sowie der Erhebung „Mobilität in Deutschland“. Die Datengrundlage wurde durch eine erweiterte Stichprobe verbessert, sodass kleinräumigere Auswertungen möglich wurden. Weitere vertiefende Analysen, etwa zum Carsharing, Kfz-Bestand und Fahrradbesitz, sind in Vorbereitung.

Die Ergebnisse liefern wichtige Impulse für die Mobilitätsplanung der Stadt Stuttgart – insbesondere mit Blick auf die Förderung des Rad-, Fuß- und öffentlichem Verkehrs und die bedarfsgerechte Gestaltung von Mobilitätsangeboten in den Stuttgarter Stadtbezirken.

Quelle: Stadt Stuttgart